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Architektur der Stadt

Masterplan | Stadtraum | Bauten und Freiräume   Der Masterplan für den SRF Standort Leutschenbach steht im Zusammenhang mit der Vision eines grossen Entwicklungsgebiets der Stadt Zürich, mit entsprechenden Planungen, die eine Anbindung an die Architektur der Stadt suchen, im Sinne eines Gesamtbildes.
Der Masterplan Melange definiert auf sehr klare Weise das bauliche Konzept des neuen SRF Standortes, vor allem in seinem Endzustand, als modularer und volumetrisch ausdruckstarkes Regelwerk.
Die Realisierung des ersten Neubaus und des Mediengartens | Parkhaus durch die Autoren des Masterplans sind Pilotprojekte mit Prototyp-Charakter.
Mit dem Rückbau des Studio 1 wird Raum für den neuen Sendeplatz und für SRF Next geschaffen, das heisst für eine neue Vision des Arealeinganges, des Publikumseinganges und der Core Activities von SRF.
Volumetrie | Ausdruck   Das neue SRF Next Gebäude, ein klarer, heller, zurückgesetzter Baukörper mit vorgelagertem Sendeplatz hebt sich im Stadtraum als Teil des SRF Regelwerkes hervor. Im Zusammenspiel mit den bestehenden und zukünftigen Gebäuden wird es dank seiner eigenständigen und würdevollen, aber dennoch diskret integrierten Gestaltung, zum Aushängeschild des SRF.
Der Neubau, das News- und Sportcenter, ist durch die Schlüsselposition als Zugang zum neuen, offenen, SRF Campus eine Schlüsselfigur, ein Ikonisches Gebäude.
Die dunkle Fassade des bestehenden Hochhauses wird möglichst sanft saniert, damit das in der kollektiven Erinnerung verankerte Erscheinungsbild erhalten bleibt. Im Zusammenspiel mit dem hellen Neubau, das seine Affinität zum Bestand durch die abgestimmte und analoge Fassade sucht, wird es zur neuen, prägnanten Frontseite des SRF Standorts.
Einbindung   Das Gesicht, der Ausdruck der SRF Zitadelle wird sich mit der Realisierung der Bauphasen sukzessive verändern. Neben dem bestehenden Hochhaus West und dem zukünftigen Hochhaus OST behauptet sich SRF Next ebenfalls als hohes Haus in seiner eigenen Präsenz, aber in respektvollem Dialog mit dem Bestand des SRF Hochhauses.
Der neue Baukörper gibt sich zurückhaltend mit seiner sachlichen Eleganz als Teil eines Ensembles, das SRF als zukunftsorientierte, nachhaltige Institution der breiten Öffentlichkeit präsentiert. Ein dynamischer, zeitgenössischer Medienpark. Ein neues Gleichgewicht das in sich selbst ruht, verbunden durch die Banderole, als Regelwerk, das alles Verbindet.

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Aussenraumgestaltung

Konzept   Der Vorplatz des neuen SRF Geländes wird zusammen mit den Kopfbauten das Entree des SRF Standortes sein.
Die Gestaltung soll das positive Image des SRF transportieren. Dabei kann das Gelände nicht abgelöst von seiner näheren Umgebung gedacht werden. Vor allem die Verbindung zur Bahnhaltestelle ´Fernsehstudio` von wo aus viele Besucher kommen werden muss gestärkt und durch eine Verbreiterung des Zugangs deutlich sichtbar werden. Richtung Südwesten wäre es denkbar in Zukunft eine Esplanade auszubilden, die sich als Vorzone der neuen Bebauung entlang der Leutschenbachstrasse zieht.
Innerhalb des SRF Geländes werden die Gassen zwischen den Gebäuden als Aufenthaltsräume gelesen, diese können als Themengärten unterschiedliche Charaktere haben. Die äusseren Gassen sind stärker als Verbindungs- und Erschliessungsachsen zu verstehen, die das Gelände als öffentliche Fuss- und Veloverbindung durchlässig machen und es mit dem “Inneren Garten” verbinden.
Entwurf   Die vorgeschlagene Gestaltung des Sendeplatzes soll an ein Filmset erinnern und somit das Thema des SRF repräsentieren. Grosse Scheinwerfer werden zum prägenden Element, die den Vorplatz räumlich fassen und von der Strasse gut sichtbar sind. Sie stehen auf breiten Betonsockeln die gleichzeitig als Sitzelemente dienen.
Eine kleine Buvette mit Aussenbestuhlung trägt zur Belebung des Platzes bei. Auf ihrem Dach wird ein schwenkbarer Flatscreen installiert der verschiedene Medien übertragen kann oder bei Veranstaltungen als grosse Leinwand dient.
Ein flaches Wasserelement westlich des Eingangs zoniert den Platz, lenkt den Verkehr und greift das Thema der runden Intarsien aus der Gestaltung des Mediengartens auf.
Der einheitliche Bodenbelag aus Asphalt verknüpft den Sendeplatz mit dem restlichen Areal.
Der Sendeplatz wir insgesamt eher offen gehalten um verschiedene Nutzungen zu ermöglichen und auch für grössere Veranstaltungen ausreichend Raum zu bieten.
Verkehr   Die Zufahrten der Tiefgarage sind in erster Linie über den Cordelia Guggenheim-Weg oder für ortskundige über die Brücke von der Leutschenbachstrasse zu erschliessen.
Stellplätze für Taxis und VIP Gäste werden westlich des Eingangs unter der Auskragung des Gebäudes angeboten. Reisecars können an der östlichen Gebäudeseite parkieren und werksinterner Verkehr in der Werkpassage.

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SRF Next | Vision | Mediascape

Halle | Hof | Gastronomie | Medienlandschaft   Nachdenken über das SRF Next Gebäude bedeutet nachdenken über die Rolle der Medien in einer global vernetzten Welt, wo alte und neue Medien das Publikum mit Bildern und Informationen, News und Gossip überfluten. Darin ist es schwierig, Wahrheit von Fakenews zu unterscheiden.
Wir denken deshalb, dass SRF in seinem repräsentativen, öffentlichen Raum seine Institutionelle Funktion durch Transparenz aber auch Zuverlässigkeit sprich Wahrheit (Facts) darstellen sollte.
Die erste Vision für das neue Gebäude zeigte in einer kleinen Skizze einen Minimalistischen, fast Archaisch anmutenden Raum: eine Halle, die 4 Pfeiler als einzige massive Tragelemente aufweist, über die das Gebäude Auskragt.
Diese Solidität und Klarheit stellt Architektonisch eine Firmitas dar, die sich im Gegensatz zum Ephemeren der heutigen Medienwelt stellt. Minimalismus vs. Bilderflut. Ein fast sakraler Raum als Medien-Halle die allen offen steht. Ein Strukturell kraftvoller Raum.
Die Halle stellt als öffentlicher Leer-Raum die Würde der Institution am besten dar. Eine Grosszügige, überhohe Halle mit auf ihr ausgerichteten Galerien, die als Leer-Raum eine sehr flexible Bespielung erlaubt. Event Halle, Studio, gehobene Food-Mall, Agora als interner Sendeplatz, als Mediascape. Eine Medien-Landschaft als der Stadt-Landschaft in der sich der Strassenbelag vom Sendeplatz unverändert hineinzieht, wie in eine Bahnhofhalle.
Diese Halle ist durch die kraftvolle Struktur geprägt, frei von Einbauten und anderen Strukturellen Elementen. Fast ein gedeckter öffentlicher Raum, ein gedeckter Platz.
Wie bei Mies Nationalgalerie wird die Halle mit der Institution identifiziert, die als Mehrzweckraum je nach Anforderungen bespielt werden kann. Die Auskragung über die tragenden Kerne verleiht dem Raum und dem Gebäude Kraft.
Am Ende der Halle sorgt ein Innenhof für eine gute Belichtung der Halle. Die blinde Fassade des angrenzenden Studio 2 ist dicht begrünt und bietet im Innern eine angenehme, beruhigende Atmosphäre als Kontrast zur digitalisierten Innenwelt: die SRF Gastronomie bietet einen Biergarten an.
Piano Nobile   Die weite Auskragung über die 4 Kerne führt zu einer strukturellen Konfiguration wie bei Ölplattformen, wo 4 Kerne einen Tisch tragen, auf dem dann die Nutzungen aufgestapelt werden. Dieser Tisch ist zum Teil zweigeschossiger Raum ausgebildet, in den das Media-Datacenter, als Herz der Medienwelt, weit hineinragt. Dieses Geschoss bildet für die SRF Mitarbeiter und Gäste die Verbindungsplattform zwischen den benachbarten Gebäuden (altes und zukünftiges Hochhaus) und mit der Halle, wo die Gastronomie angeordnet ist. Gleichzeitig kann ein Teil dieses Piano Nobile je nach Bedarf für das Publikum zugänglich gemacht werden: das Auditorium-Kino kann so sowohl öffentlich als auch halböffentlich für Gäste, als auch rein SRF-intern benutzt werden.
Arbeitswelten | Medienwelt   Die 3 Obergeschosse mit den Arbeitswelten gliedern sich um den zentralen Lichthof, der die tiefen Räume mit Tageslicht versorgt. Dank dem einfachen Layout mit den 4 Kernen und der strukturellen Grosszügigkeit sind die stützenfreien Räume extrem flexibel bespielbar.
Die grosszügigen lichten Raumhöhen lassen den gewünschten Werkstattcharakter entstehen, mit dem grossen Vorteil, dass eine langfristige Flexibilität gewährleistet ist.
Die resultierenden 35m Gebäudehöhe entsprechen der im Masterplan Melange dargestellten Gebäudehöhe. Es ist den Projektverfassern bewusst, dass mit der Überschreitung der Hochhausgrenze von 30m ein brandschutztechnischer Mehraufwand resultiert. Eine kompakte Lösung wurde auch geprüft, und unter Einhaltung des aktuellen Raumprogramms knapp möglich. Aus Proportionsgründen des Bauvolumens, die Leitlinien des Masterplans respektierend, wurde eine Arbeitswelt konzipiert, die grosszügige lichte Raumhöhen aufweist, was die Arbeit im Grossraum angenehmer macht (Raumökologie) und wie gesagt eine optimale Flexibilität (Raumnutzung) gewährt.
Materialisierung | Atmosphäre   Die Materialisierung der Innenräume übernimmt den fast archaischen Charakter der Halle und ist als “Edelrohbau” angedacht, der aber sorgfältig ausgesuchten Materialien für die Verkleidungen und die Inneneinrichtungen ergänzt wird. Beton, Holz, Textile Verkleidungen, helle Bodenbeläge, den Raum- und Nutzeranforderungen angepasst.
Die Räume sind allgemein hell und von diffusem Licht durchflutet.

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SRF Next Mediascape | Medialab

Konzeptelemente   SRF agiert als nationaler Informationskatalysator. Durch die Diffusion von Information gemäss spezifischen Kriterien, ist der Schweizer Rundfunk Ausdruck der permanenten Evolution der Schweiz und seiner Regionen. Er situiert sich im internationalen Kontext. Als Folge der digitalen Revolution agiert er als Katalysator innerhalb der globalen Informationsflüsse: nationale und internationale Nachrichtendienste, nationale und regionale Produktion, individuelle Beiträge der BürgerInnen. Zuletzt stellt SRF durch die Investitionen für die Digitalisierung der Archive und dessen Nutzung zur Verarbeitung von Information die Gegenwart in eine richtige Perspektive.
Mit einer wesentlichen Dimension: der Zeitbezug. Die Fähigkeit, den während Jahrzehnten kumulierten Informations-Reichtum mit derjenigen Information zu konjugieren, die in Echtzeit Zirkuliert.
Das Projekt verkörpert diese Ziele, die den Kern der öffentlichen Mission von SRF ausmachen. Zu einem Zeitpunkt in dem die meisten Medien Medialabs mit spielerischen und ephemeren Inhalten vorführen, platziert unser Projekt die Innovation auf natürliche Art und Weise ins Zentrum des Gebäudes und der menschlichen Interaktionen.
Das Konzept gliedert sich in 3 Bereiche
Experimenteller Bereich: ein immersiver, physischer Raum, der es erlaubt, sich im Universum der Medien zu bewegen, in der Archive, News, soziale Flüsse und Referenzdaten in einer nie dagewesenen Form konjugiert werden. Er gibt einen Vorgeschmack auf einen neuen Umgang mit Inhalten, indem es gleichzeitig ihre Rolle und ihren Ursprung klärt. Mit einem höheren Ziel: den Reichtum an digitalem Kulturgut aufzuwerten. Die Medien haben eine permanente Innovationspflicht. Auch fügt sich dieser experimentelle Raum auf natürliche Art ins Herzen des neuen Gebäudes ein, indem es in der Gestaltung seiner Hülle die architektonischen Eigenschaften der anderen Studios übernimmt. Er unterscheidet sich von den anderen Studios lediglich dadurch, dass er für Besucher und Fachleute, die hier frei mit einer experimentellen Installation interagieren können, durchgehend zugänglich ist.
Erschliessungsbereich: damit dieser experimentelle Raum identifiziert werden kann, wird sein Zugang Gegenstand einer besonderen Anzeigevorrichtung, die in Echtzeit jeden benutzten Informationsfluss wiedergibt. Diese Vorrichtung fügt sich in den Beriech ein, wo auch die unterschiedlichen Personenflüsse verkehren (Besucher, Gäste, Fachleute, Mitarbeiter, usw.). Sie kann sich auf das aktuelle Zeitgeschehen fokussieren, um dem Raum eine eventgebundene Dimension zu geben. Bilder und Inhalte werden in die gebaute Umgebung integriert um im digitalen Zeitalter den normalen Alltag neu zu definieren.
Sozialer Bereich: im Herzen der zentralen Halle profitieren die Warte- und Gastrobereiche vom Ort der Interaktion. Die im physischen, experimentellen Raum gemachte Erfahrung wird hier in eine 2D-Schnittstelle umgesetzt, die eine individuelle oder gruppenweise Konsultation anbietet. Sie bietet einen einfachen Zugriff, ausgehend von Standardmaterial, aber mit neuartigen Angeboten. Dieser Bereich bietet den Nutzern nicht nur eine Vielfalt an möglichen Interaktionen, sondern erlaubt es auch, das Innovationsangebot zu validieren.
Der architektonische und räumliche Wert findet im Beton, im Glas und im Licht seinen Ausdruck. Er hat eine Minerale Kraft.
Der mediatische Wert, vom Menschen geschaffen, drückt sich seinerseits durch eine organische Umgebung aus, in Holz materialisiert. In diesem Fall in massiver, roh belassener Eiche.
Mediascape Projektbeschrieb     Im digitalen Zeitalter bieten die SRF-Archive Allen einen neuen Reichtum an: einen neuartigen Zugriff auf unser Erbe anbieten. Dies eröffnet ein neues Verhältnis zu unserer Geschichte, definiert aber vor allem wie unsere Zukunft gestaltet wird neu. Ein beträchtliches Potential, welches grössere Herausforderungen bietet:
− Wie kann man diese Vergangenheit wiederbeleben?
− Wie sie in unsere Gegenwart einbinden, und sie mit dem Zeitgeschehen verknüpfen?
− Wie kann man den Wert und die Rolle der unterschiedlichen Informationsquellen erklären in einer Zeit wo alle als gleichwertig betrachtet werden?
− Wie kann man neue immersive Erfahrungen für den Nutzer schaffen, die sich automatisch in einen komplementären Online-Dienst in 2D verwandeln lassen?
− Wie kann man den digitalen Inhalten in einer physischen Umgebung eine soziale Dimension verleihen, unter realen Personen?
Diese Herausforderungen betreffen zahlreiche Institutionen auf der ganzen Welt die Tausende, ja sogar Millionen Stunden an medialen Inhalten digitalisiert haben. Solche Archive zu unterhalten erfordert beträchtliche Ressourcen, die direkt von der Fähigkeit abhängen, diese Inhalte mit dem richtigen Wert zu versehen. Im Moment erfolgt diese Aufwertung hauptsächlich durch öffentliche Zugänge über bekannte digitale Plattformen und durch erleichterte Nutzung zur Schaffung von neuen Inhalten. Es ist also notwendig die Wirkung dieser digitalen Inhalte zu verstärken, neue Nutzungen zu definieren und den sozialen, kulturellen und informativen Reichtum den sie erzeugen können aufzuzeigen.
Die Erstinstallation entspricht einer neuen Aufwertung der digitalen Archive. Die SRF Archive werden damit:
− Mit komplementären Archiven verknüpft um ihren Wert zu steigern;
− Mit dem Echtzeit-Fluss verglichen, um die Erfahrung immer aktuell erscheinen zu lassen;
− In Szene gesetzt, um ein interaktives und immersives Erlebnis zu bieten;
− Im Raum dargestellt und angezeigt um ihren Wert und ihren Ursprung aufzuzeigen;
− In einem physischen Raum in 3 Dimensionen erlebt, und in eine online zugängliche 2D Plattform übersetzt.
Der erste vorgeschlagene Inhalt ist auf Sport fokussiert, da diese Thematik alle Formen von Inhalten verbindet (Bilder in hoher Auflösung, Live Informationsfluss, Identifizierung des Publikums, usw.) und entspricht einem Thema das traditionsgemäss für Innovation offen ist.

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Gedanken zu Tragwerk

Struktur | Konstruktion | Tektonik | Wirtschaftlichkeit   Die Struktur des sechsgeschossigen Neubaus gliedert sich von aussen sowie im Inneren in drei Bereiche. Oben sind drei strukturell identische Regelgeschosse mit gleichmässiger Fassadenstruktur. Darunter ermöglichen eine doppelgeschossige Abfangung mit einer Fachwerkfassade und raumhaltig einspringende Diagonalen ein schweben des Tragwerks.
Der Skelettbau wird massgebend durch die inneren vier Kernelemente der Vertikalerschliessung strukturiert. Diese laufen durch alle Geschosse konsequent durch und tragen das gesamte Bauwerk. In den Obergeschossen bilden die Fassadenstützen im Raster von 8.40m und die vier Kerne den vertikalen Lastabtrag ab. Die vorgefertigten Rippendecken mit einem Überbeton, die Fassadenunterzüge und die Unterzüge zwischen den Kernen bilden das primäre Tragsystem für die horizontalen Tragelemente ab. Die Rippendecken (Rippenbreite 16cm, Rippenabstand ca. 1.25m, Elementhöhe von ca. 70cm) spannen so zwischen den Fassadenstützen und den im inneren verlaufenden deckengleichen Unterzügen. Die bis zu knapp 14m spannenden vorgefertigten Rippenplatten mit Überbeton erlauben eine sehr hohe Flexibilität in der Nutzung bei einer angemessenen Wirtschaftlichkeit. In Inneren ermöglicht ein zentraler Hof zwischen den Kernen eine zusätzliche Belichtung der Arbeitswelt.
In den beiden Abfanggeschossen übernimmt ein Diagonalfachwerk entlang der Fassade den äusseren Lastabtrag. Die Diagonal Fachwerke führen die vertikalen Lasten aus den oberen Fassadenstützen zusammen. Die Lasten aus dem Fachwerk werden dann über zwei diagonale Stützen auf jeder Seite in die inneren Kerne geführt. Wo möglich werden auch hier die Decken mittels den vorgefertigten Rippenplatten erstellt. Die Decke über dem 3. Obergeschoss wirkt dabei als vorgespannte Zugdecke und die Decke über dem 1. Obergeschoss als Druckdecke. In den Zonen der Zug- und Druckgurte sind die Unterzüge der Decken breiter ausgebildet. Die Decke über dem 2.Obergeschoss Geschossen springt umlaufend zurück und verstärkt den Eindruck der Abfang-Krone.
Das zurückspringende Zwischengeschoss ist an die Druckdecke aufgehängt und leitet die lasten über die Kernelemente ab. Sie bindet auf einer Seite an den Bestand an. Unterstützt von Brüstungen sind hier Flachdecken mit einer Stärke von 30 cm vorgesehen.
Die zwei Untergeschosse können aufgrund der von oben kommenden Tragstruktur sehr flexibel gestaltet werden. Sie grenzen an die neu geplante Einstellhalle an und erweitern diese auf sinnvolle weise. Die vier Kerne werden aufgrund der hohen Lasten über Pfähle, welche bis in den Felsen einbilden, fundiert. Die restliche Fundation der Untergeschosse wird als Flachfundation angedacht mit lokalen Vertiefungen unter den Stützen.
Das strukturelle Konzept mit grossen Spannweiten zwischen 8.4m bis zu 14m in den Deckenfeldern mit der Anwendung der Vorfabrikation, spricht für eine sehr rasche und wirtschaftliche Bauweise bei einer hohen Nutzungsflexibilität. Der Lastabtrag der Decken ist einfach und direkt. Die Abfangung ist mehrfach erprobt und ermöglicht ein Schweben des Baukörpers auf den vier stabilisierenden und lastabtragenden Kernen. Gesamthaft ist die Rohbaustruktur gleichzeitig ein wesentlicher Teil des architektonischen Ausdrucks und soll einen zukünftigen Zeitgeist der SRF nach Innen und Aussen befeuern.

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Leitidee Energie

Im Vordergrund des nachfolgenden Energiekonzeptes stehen die energetische Versorgungsicherheit und Verfügbarkeit. Sämtliche Systeme sind für einen sicheren, effizienten Betrieb ausgelegt und nach den Benutzerbedürfnissen ausbau- resp. adaptierbar.
Versorgungsicherheit des Areals   Mit der Energiezentrale Nord wird das Pendant zur Zentrale Süd geschaffen und somit die Redundanz für die gesamte Energieversorgung des Areals sichergestellt. Das Konzept wird wie gewünscht von der Zentrale Süd übernommen.
MDC als Rechen- und Heizzentrale   Das Media Data Center ist das Herzstück der ICT-Versorgung und dient zugleich als moderner ‘Heizkessel’ für den Neubau. Die Abwärme des MDC kann direkt in das Heizsystem eingespeist werden und reduziert damit den extern benötigen Energiebedarf.
Lüftungssystem mit serieller Nutzung   Die Lüftungsanlagen versorgen primär die Hauptnutzflächen mit der geforderten Luftqualität. Die Abluft wird über das Atrium ins Freie befördert, womit auch das Atrium mit genügender Luftmenge und -qualität versorgt werden kann.
Medienverteilung – hoch flexibel und adaptierbar   Die Medienverteilung erfolgt in einem gut zugänglichen Doppelboden und ist somit jederzeit zugänglich und leicht auf die neuen und ändernden Bedürfnisse anpassbar.
Deckensegel mit Multifunktionen   Die Deckensegel führen die Heiz- und Kühllasten zug- und geräuschfrei ab und sorgen für optimale raumakustische Bedingungen. Zusätzlich können die Beleuchtung, Melder und Sensoren integriert werden.
Energiekonzept   Das Energiekonzept basiert auf der integralen Nutzung von modernster Gebäudetechnik, einer thermisch hoch wirksamen Gebäudehülle, der Nutzung der Gebäudestruktur sowie der Vernetzung all dieser Systeme.
Der Projektperimeter umfasst zudem die Areal-Weiterentwicklung der Energiezentrale Nord. Die Energiezentrale Nord bildet einen fundamentalen Teil der Gesamtenergieversorgung des gesamten Areals und wird mittel- und langfristig die Abhängigkeit von bestimmten Energiezulieferern an den Peripherien markant reduzieren können. Durch das bereits lancierte Projekt “SRF Campus” und die damit in Zusammenhang stehende Realisation der “Energiezentrale Süd”, wurden dafür durch das SRF die ersten Grundsteine bereits gelegt. Die Energiezentralen Nord + Süd werden durch einen Energiekanal verbunden und erschliessen so in einem Ring das Areal mit Energie-Medien. Zudem wird die Versorgungssicherheit durch bestehende Systeme (best. Zentrale Ost) weiter erhöht. Das übergeordnete Ziel zum nachhaltigen und umweltbewussten Umgang mit unseren Ressourcen wird so Sorge getragen. Die Energieversorgung des Areals wird als gesamtheitlich kommunizierender Organismus betrachtet und die Energien können so innerhalb des Areales untereinander ausgetauscht werden. Überkapazitäten von Gebäuden (z.B. überschüssige Heizenergie) kann so innerhalb des Areals ideal umverteilt und genutzt werden. Durch die Anpassung der Versorgungstemperaturen der Heiz- und Kältemedien, wird die Effizienz der Erzeugeranlagen erhöht und somit der Stromverbrauch und die Treibhauspotenziale gesenkt.
Nebst den thermischen Wärmeverlusten der Gebäude im Winter, muss den internen und externen Wärmelasten im Sommer immer mehr Rechnung getragen werden. Dies insbesondere in Nutzungen, bei welchen hoch technisierte Arbeitsplätze wie beim SRF zum Einsatz kommen und so den Wärmeeintrag ins Gebäude erhöhen. Das Gebäude SRF Next wird daher mit einem hochwirksamen thermischen Sonnenschutz ausgerüstet, welcher den Eintrag an solarer Wärmeenergie minimiert. Zudem wird die massive Hülle des Gebäudes thermisch durch hybride Kühlsysteme aktiviert.
Energiezentrale Nord   Auch in der Energiezentrale Nord werden Kompressor-Kältemaschinen sowie hybride Rückkühler für die Erzeugung von Wärme und Kälte genutzt. Die hybriden Rückkühler können bei passenden Klimabedingungen zu einem hohen Anteil an Free-Cooling-Nutzung beitragen. Somit kann die Umweltenergie ohne Zusatz von Kompressionskälte effizient genutzt werden. Insbesondere in den Übergangsperioden (Frühling/Herbst) kann so die Betriebslaufzeit der Kältemaschinen markant gesenkt werden. Die Kältemaschinen dienen zur Spitzenlastdeckung und Redundanz und werden mit dem CO²-Neutralen NH³ (Ammoniak) betrieben. Sie zeichnen sich so insbesondere im vorgesehenen Leistungsspektrum durch sehr gute Arbeitszahlen und hohe Effizienz aus.
Die Maschinen werden zur gleichzeitigen Erzeugung von Wärme und Kälteenergie eingesetzt. Das Temperaturniveau der Medien entspricht jenen aus der Energiezentrale Süd und macht so die notwendige Koppelung der Systeme möglich.
Die erzeugten Energien werden in Form von Heiz/-Kühlmedien (Niedertemperaturheizung / Hochtemperaturkälte) in Energiespeichern “zwischengespeichert” und stellen so Ihre Energien als thermische Volumina an die Verbraucher im gesamten Energie-Ring zur Verfügung. Zudem können die Betriebszeiten und die Betriebscharakteristik der Kältemaschinen so reduziert und optimiert werden. Die Kältemaschinen werden mit Enthitzern ausgerüstet, was die Nutzung des im Prozess ohnehin entstehenden “Heissgases” ermöglicht. Es kann somit Heizwasser in einem hohen Temperaturniveau (ca. 60°C) zur Versorgung von Brauchwarmwasser aus einem anfallenden Prozess ohne zusätzlichen Energieaufwand genutzt werden.
Energieverteilung Gebäude SRF Next   Das Gebäude SRF Next wird als Verbraucher an den Energie-Ring und die Energiezentralen angeschlossen. Es ist somit ein Verbraucher der zentralen Energieerzeugungen Nord/Süd. Die Medien Niedertemperaturheizung / Hochtemperaturkälte werden in die technischen Unterstationen geführt und dort auf entsprechende Verbrauchsgruppen verteilt. Für die Wärme und Kälteabgabe in den Räumen werden hybride Strahlungssysteme an den Decken vorgesehen. Diese zeichnen sich bei den vorgesehenen Oberflächentemperaturen durch sehr gute Strahlungsasymmetrien aus und tragen so zu einem hohen Mass an Raumbehaglichkeit bei. Zudem werden die massiven Betondecken hybrid aktiviert, womit die thermische Speicherkapazität des Gebäudes aktiv genutzt wird. Die Kühl/Heizdecken werden zudem mit akustischen Massnahmen ausgerüstet, was die Nachhallzeiten reduziert und zu hohem akustischem Komfort beiträgt. In die Geschosse wird ein 4-Leitersystem geführt, was die individuelle Regulierung von einzelnen Zonen ermöglicht. Somit können angrenzende Räume je nach Nutzung und Bedarf geheizt und/oder gekühlt werden.
Lüftungssysteme   Für die Belüftung des Gebäudes werden mehrere Haupt-Lüftungsanlagen je Nutzungszone eingesetzt. Die Lüftungsanlagen stellen den hygienischen Luftaustausch sicher und tragen zur Erfüllung der Vorgaben hinsichtlich Nachhaltigkeit und Energie des SRF bei. Die Lüftungsanlagen sind in Abhängigkeit der spezifischen Nutzeranforderungen dimensioniert und werden in die intelligente Gebäudeautomation integriert. Zudem verfügen alle Anlagen über eine wirksame Wärmerückgewinnung und entsprechende Luftausbereitungskomponenten (Heizung / Kühlung). Um den Energieaufwand für die Luftaufbereitung zu senken, wird die angesaugte Aussenluft durch Erdregister geführt, was eine “Vorkühlung” / “Vorwärmung” ermöglicht.
Belüftung Arbeitswelten   Grundsätzlich gelten höchste Anforderungen an die flexible Nutzung der Räumlichkeiten. Zur Verteilung der Energie-und Daten-Medien wird daher ein Hohlboden mit einem Aufbau von ca. 600 mm vorgesehen. Dieses Volumen wird auch zu Belüftung der Arbeitswelten genutzt. Je nach Konfiguration der Räume, erfolgt die Lufteinführung ab den Steigschächten in den Hohl-Boden. Die Belüftung der Arbeitsplätze erfolgt dann durch Bodenauslässe, welche frei via “Druckboden”, oder mit Kanälen direkt angeschlossen werden. Die Bodenauslässe sind so in ihrer Platzierung sehr flexibel und können auch bei späteren Umbauten an neue Layouts angepasst werden. Die “verbrauchte” Luft strömt via das Atrium ab und wird am höchsten Punkt abgesaugt. Da im Gebäude eine Sprinklerung zum Einsatz kommt, können die Brandabschnitte so gelegt werden, dass die Geschosse 3.OG – 7.OG als “kommunizierende Gefässe” verbunden sind.
Belüftung Eventspace und Empfang   Das Areal Leutschenbach des SRF liegt in unmittelbarer Nähe zur Kehrichtverbrennungsanlage der Stadt Zürich. Insbesondere im Sommer weisen KVA’s einen hohen Überschuss an Abwärme aus und können diese mit hohen Temperaturen an Verbraucher abgeben. Diese überschüssige Wärmeenergie wird durch den Sorptionsprozess in der vorgesehenen Lüftungsanlage zur Kühlung genutzt. Durch Temperatur und Feuchteaustausch zwischen Zuluft und Abluft, sowie adiabater Befeuchtung, kann im Sommer die Zuluft Temperatur ohne Kompressionskälte mit ca. 20°C in die Räume eingeführt werden. Dies reduziert den Gesamtenergieverbrauch der Systeme und nutzt Synergien an den Peripherien des Areals. Die Lufteinführung in die Räume erfolgt mit einem klassischen Lüftungsverteilsystem.
Weitere Nutzungszonen   Weitere Nutzungszonen wie Gastro, Küche, Nebenräume, Technikräume, usw. werden mit Lüftungsanlagen belüftet, und an die Medien aus dem Energie-Ring angeschlossen. Die Gastro-Küche wird über Dach entlüftet und entsprechend filtriert. Für die Kältemaschinen in der Energiezentrale Nord ist eine Sturmlüftung zum Personenschutz bei einer Havarie vorgesehen.
Mediencenter   Das Mediacenter bildet das Herzstück des Gebäudes und hat sehr hohe Anforderungen an Versorgungssicherheit (TIERIII wird angestrebt). Das Rechenzentrum ist im Gebäude zentral angeordnet und gegen externen Energieeintrag geschützt. Zur effizienten Kühlung der Rack’s wird eine Warmgang-Einhausung vorgeschlagen. Dabei wird kühle Luft in den RZ-Raum mittels Klimaschränken geblasen und durch die Racks angezogen. Die dann erwärmte Luft wird am obersten Punkt der Einhausung abgesaugt und zum Klimaschrank zurückgeführt. Nebst der effizienten Kühlung der Rack’s, wird so ein übermässiger Wärmeeintrag aus dem RZ an die darüber und darunterliegenden Räume verhindert. Die Kälteerzeugung für das Mediacenter erfolgt durch eigenständige Kältemaschinen und hybride Rückkühler auf dem Dach. So wird die autarke Versorgung mit Kälteenergie sichergestellt. Zudem wird eine Koppelung an den Energiering umgesetzt, was die Redundanz erhöht.

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Brandschutzkonzept

Allgemein   Als Grundlage des Brandschutzkonzeptes gelten die Bestimmungen der:
− Brandschutzrichtlinien (VKF 2015, Stand 1.1.2017);
− Brandschutzerläuterungen (VKF 2015, Stand 1.1.2017).
Einstufung   Der Neubau wird nach Definition und Auslegung der VKF Brandschutzrichtlinie “Brandschutzabstände, Tragwerke, Brandabschnitte” in die Kategorie Hochhaus (bis 100m) mit Nutzung als Büro- und Gewerbe, Atriumbaute, ohne grosse Personenbelegung eingestuft.
Für die Qualitätssicherung im Brandschutz wird das Gebäude gemäss VKF Richtlinie in die Qualitätssicherungsstufe QSS 3 eingestuft.
Tragwerk   Als Tragwerk von Bauten und Anlagen gilt die Gesamtheit aller zur Lastaufnahme und Lastableitung sowie zur Stabilisierung notwendigen Bauteile und deren Verbindungen.
− Tragwerk in R90 (tragende Bauteile wie Wände / Geschossdecken);
− Keine Anforderung an den Feuerwiederstand des Tragwerkes gilt dem obersten Geschoss.
Mit einem Löschanlagenkonzept können Feuerwiderstände von Tragwerke und Brandabschnitte in einzelnen Bereichen reduziert werden.
Brandabschnitt   Brandabschnitte sind Bereiche von Bauten und Anlagen, die durch brandabschnittsbildende Bauteile voneinander getrennt sind. Nutzungen wie Büros, Lager-, Archiv-, Server-, Aufenthaltsräume und Garderoben können innerhalb der Nutzungseinheit zum gleichen Brandabschnitt zusammengefasst werden. Innerhalb einer Nutzungseinheit können einzelne Räume als Brandabschnitte mit Feuerwiderstand EI 90/60 RF1 ausgebildet sein.
Ansonsten müssen Brandabschnitte folgende Feuerwiderstände aufweisen:
− Geschossdecken EI 90;
− Vertikale Fluchtwege (Treppenhäuser) REI 90;
− Wände, Türen und horizontale Fluchtwege (Korridore) EI 30/60;
− Wände, Türen und horizontale Fluchtwege (Korridore) in Untergeschossen EI 60/90.
Fluchtwege / Treppenanlagen   Die vertikalen Erschliessungszonen sind mit zwei innenliegenden, speziell geschützten Sicherheitstreppenhäusern vorgesehen und somit als eigene Brandabschnitte ausgebildet.
Die gesamte Fluchtweglänge setzt sich zusammen aus der Fluchtweglänge in der Nutzungseinheit, gemessen in der Luftlinie der Räume, und der Fluchtweglänge im horizontalen Fluchtweg, gemessen in der Gehweglinie. Raumtrennende Wände innerhalb der Nutzungseinheit werden berücksichtigt.
Führen Fluchtwege nur zu einem vertikalen Fluchtweg oder einem Ausgang an einen sicheren Ort im Freien, darf deren Gesamtlänge, sowie die maximale Fluchtweglänge in der Nutzungseinheit 35m nicht übersteigen. Führen sie zu mindestens zwei voneinander entfernten vertikalen Fluchtwegen oder Ausgängen an einen sicheren Ort im Freien, darf die Gesamtlänge des Fluchtwegs 50m nicht übersteigen. Innerhalb der Nutzungseinheit darf der Fluchtweg über maximal einen angrenzenden Raum (z. B. Kombizonen) zu einem horizontalen oder vertikalen Fluchtweg führen.
Horizontale Fluchtwege mit einer Länge von mehr als 50 m sind durch Brandschutzabschlüsse so zu unterteilen, dass ähnliche Fluchtweglängen entstehen.
− Die Fluchtwege führen über Korridore und Treppenanlagen direkt ins Freie.
− Die lichte Durchgangsbreite von Türen hat mind. 0.90m, Korridore und Treppen mind. 1.20m zu betragen. Bei Türen zu untergeordneten Räumen (z. B. Putzräume, Kleinlager, Sanitärräume), können die lichten Durchgangsmasse reduziert werden.
− Die lichte Durchgangshöhe von Türen hat 2.0 m und die von horizontalen Fluchtwegen mindestens 2.1 m zu betragen.
− Bei den Räumen ab 200 Personen ist darauf zu achten, dass die geforderten Fluchtwegbreiten durchgehend eingehalten werden, sowohl in den Treppenhäusern wie auch bei den Türen bis ins Freie.
− Türen müssen in Fluchtrichtung geöffnet werden können. Ausgenommen bleiben Türen zu Räumen welche mit nicht mehr als 20 Personen belegt werden.
− Die Fluchtwege und Ausgänge sind mit sicherheitsbeleuchteten Rettungszeichen gekennzeichnet und mit einer Sicherheitsbeleuchtung versehen.
− Alle Fluchtwege sind auch Interventionszugänge für die Feuerwehr. Dementsprechend sind die Türen auszuführen. Tapetentüren, die in Interventionsrichtung keine Möglichkeit zur Öffnung vorweisen, sind nicht möglich.
Löscheinrichtungen
− Aufgrund der Grösse der Brandabschnittsflächen, Atrium, Brandüberschlag Fassade ist eine Sprinkleranlage erforderlich.
− In den Schleusen der Sicherheitstreppenhäuser werden Innenhydranten vorgesehen.
− Erforderlichen Handfeuerlöscher mit geeignetem Löschmittel werden bereitgestellt. Als Richtwert gilt 1 Handfeuerlöscher pro 600m2 Grundfläche oder je nach Nutzung von Räumlichkeiten.
− Löschgeräte sind gut erkennbar und leicht zugänglich installiert. Wo nötig, wird ihr Standort durch Markierungen oder Hinweistafeln gekennzeichnet.
Brandmeldeanlagen
− Aufgrund der technischen Einrichtung, Atrium ist eine BMA-Vollüberwachung erforderlich.
− Türen, die betriebsbedingt in offener Stellung gehalten werden, werden alternativ mit Türschliessern und Rückhaltemagneten ausgerüstet, damit sie im Brandfall und bei Stromausfall selbsttätig schliessen.
EVAK – Anlage
− Nicht erforderlich (allenfalls freiwillig, Wunsch Eigentümer).
Sicherheitsbeleuchtung / Sicherheitsstromversorgungen   Das Gebäude wird mit einer Sicherheitsbeleuchtung, inkl. Rettungszeichen gemäss der VKF-Richtlinie sowie den Ausführungsbestimmungen der SN-EN 1838 ausgeführt.
Sicherheitsstromversorgung mit zentralen Batterieeinheiten für:
− Sicherheitsbeleuchtung (Flucht- und Rettungswege);
− Sicherheitsbeleuchtete Rettungszeichen an Ausgängen und in Fluchtwegen (dauernd eingeschaltet).
Sicherheitsstromversorgung in Form einer zweiten Einspeisung gemäss VKF:
− Weitere sicherheitsrelevante Anlagen z.B. Rauchdruckanlagen, Entrauchungsanlagen Atrium, Feuerwehraufzug werden über die gemäss VKF zugelassene Sicherheitsstromversorgung in Form der zweiten Einspeisung versorgt.
Lufttechnische Anlagen
− Lüftungsanlagen werden gemäss den VKF-Brandschutzrichtlinie 25-15 “Lufttechnische Anlagen”.
− Lüftungsleitungen, die öffnungslos durch andere Brand- oder Lüftungsabschnitte führen oder deren Austrittsöffnungen sich im darüber oder darunterliegenden Geschoss befinden, werden mit Feuerwiderstand EI 60 verkleidet. Alternativ werden entsprechend der baulichen Brandabschnittsbildung Brandschutzklappen vorgesehen.
− Die Lüftungsanlagen werden an die Brandfallsteuerung angeschlossen.
Rauch- und Wärmeabzugsanlagen Eine RWA wird wie folgt vorgesehen:
− Treppenhäuser;
− Atrium;
− Räumen mit grosser Personenbelegung >300 Personen;
− Büroräume ab einer Brandabschnittsfläche >1’200m2 (ohne Löschanlage).
Rauch-/Druckanlage   Die Sicherheitstreppenhäuser sind mit einer RDA vorgesehen.
Feuerwehraufzugsanlagen   Im Gebäude ist ein Feuerwehraufzug vorgesehen.
Blitzschutz   Eine Blitzschutzanlage ist vorzusehen.
Neu erstellte oder geänderte Blitzschutzsysteme werden gemäss Brandschutzrichtlinie “22-15” ausgeführt, so dass diese dem Stand der Technik entsprechen und so beschaffen, bemessen, ausgeführt und im Stand gehalten werden, dass sie jederzeit wirksam sind.
Feuerwehr   Interventionszugänge werden in der Planungsphase noch mit der Feuerwehr abgestimmt. Das Sicherheitstreppenhaus mit dem Feuerwehraufzug bildet den Hauptinterventionsweg.

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Raumakustik

Open Space   Die offene sehr grosszügig designte Bürolandschaft mit den unterschiedlichsten Nutzungen lässt eine einzigartige Kommunikation unter den verscheidenden Arbeitsgattungen – Radio, Fernsehen, Redaktoren, Regie etc. – zu. Die dadurch entstehende kommunikative multifunktionale immer weiter digitalisierte Arbeitswelt fördert durch die einzigartige Gestaltung, einen optimalen wie zukunftsorientierten Austausch. Durch die vielen Möglichkeiten, welche auch Rückzugsorte beinhalten, findet jeder Mitarbeiter immer den für ihn und seine Tätigkeit optimalen Arbeitsort. Die Offenheit fördert die Interaktion, wobei auch gleichzeitig durch die Ruhe-Boxen immer die Möglichkeit für eine Arbeit, welche eine etwas ruhigere Umgebung fordert, (Tonarbeit, Tonaufnahme etc.) vorhanden ist.
Die Hauptelemente der Haustechnik (Deckensegel zwischen der Betonrippendecke) werden zusätzlich akustisch wirksam ausgestattet. Auf diese Basis wird eine sehr gute Voraussetzung für die raumakustische Qualität geschaffen. Zusätzlich sind dies auch wichtige Elemente für den Schallschutz der unterschiedlichen Zonen. Je nach Raumnutzung werden zu der akustisch wirksamen Decke auch weitere Elemente an den Wänden vorgesehen. Je nach Raum bestehen durch die SRG verschiedenste Anforderungen an die unterschiedlichen Nutzungen. Mit der von uns flexiblen ausbaubaren Raumakustik kann optimal auf die jeweiligen Nutzungsbedürfnisse eingegangen werden.
Atrium   Das Atrium mit der je Geschoss unterschiedlichen Balkongestaltung lässt eine einzigartige Vielfalt zu. Durch die grossflächige Absorption an der Decke, die absorbierende Brüstung in den Geschossen, wird die Ausbreitung über die Geschosse bestmöglich verhindert. Gleichzeitig wird die Interaktion geschossübergreifend gefördert.

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Bauphysik / Gebäudehülle

Neubau     Mit bewährten und langlebigen Konstruktionen (Wände, Decken, Dach, Fenster) soll ein optimierter winterlicher und sommerlicher Wärmeschutz umgesetzt werden, der die Anforderungen an den Energie-Standard (Gebäudehülle) MuKEn 2014 gut erreicht.
Sanierung Hochausfassade     Durch die geplanten Sanierungsmassnahmen an der Gebäudehülle sind im Gebäudeinneren höhere Oberflächentemperaturen zu erwarten, sodass nicht nur der Feuchteschutz, sondern auch die Behaglichkeit des Raumklimas optimiert wird.
Das zusätzliche Anbringen von Wärmedämmung im Bereich der Deckenstirnen und Fensteranschlüsse – soweit dies aus konstruktiver Sicht möglich ist – verbessert die bestehenden Wärmebrücken insofern, dass das Risiko von Oberflächenkondensat und Schimmelpilzbildung minimiert wird.
Damit die Hauptfassade das Erscheinungsbild beibehalten kann, wird eine energetische Sanierung mittels einer sanften optimierten Wärmedämmung vorgeschlagen.
Des Weiteren werden neue Fenster mit 3-IV-IR-Verglasungen geplant. Sämtliche Dämmstärken sind so gewählt, dass im Minimum die Anforderungen der SIA 180:2014 gut erreicht werden.
Damit wird eine umfassende energetische Sanierung der gesamten Gebäudehülle gewährleistet, sodass der künftige Heizwärmebedarf wesentlich reduziert werden kann.
Sommerlicher Wärmeschutz | Thermische Behaglichkeit     Für den sommerlichen Wärmeschutz ist der Einsatz eines hochwertigen aussenliegenden Sonnenschutzes unumgänglich. Mit dem vorgesehenen Sonnenschutzsystem besteht bei einem Sonnenstand von > 20° kein Energieeintrag mehr in die dahinter angeordneten Räume. Die einfallende Lichtmenge kann durch die individuelle Einstellung gesteuert werden.
Die Verglasung inkl. Sonnenschutz weisen im geschlossenen Zustand einen Gesamtenergiedurchlassgrad g total < 10% auf.
Der Sonnenschutz kann auch bei erhöhten Windgeschwindigkeiten in abgesenkter Stellung verbleiben, was insbesondere im Bereich der Hochhäuser ein wichtiges Kriterium darstellt.
Die sommerliche Wärmespeicherfähigkeit des Gebäudes weist dank der massiven Betonkonstruktionen im Bereich der Decken und Wänden (EG) eine hervorragende Wärmespeicherfähigkeit auf. Die aktivierbare Speichermasse der massiven Bauteile bildet die optimale Voraussetzung zur Nutzung der passiven Energieeinträge in der Heizperiode bei gleichzeitiger Gewährleistung des sommerlichen Wärmeschutzes. Hierdurch können vorübergehende Temperaturspitzen effektiv gespeichert und zu einem späteren, kühleren Zeitpunkt wieder abgeführt werden.
Insbesondere ein funktionierender, passiver sommerlicher Wärmeschutz kann auch zur Reduktion der aktiven Kühlung und somit zur Energieeffizienz beitragen
Winterlicher Wärmeschutz     Die Anforderungen an den winterlichen Wärmeschutz werden mit folgenden Massnahmen umgesetzt:
− Kompakte Gebäudekörper, insbesondere der Hochhäuser (A/EBF < 1.0);
− Geschlossener Dämmperimeter;
− Optimale Gebäude-Fensterausrichtung (Gewinne aus Solarstrahlung);
− Minimierung der Wärmebrücken (z.B. Überdämmung der Fensteranschläge, durchgehender Dämmperimeter beim Dachranddetail, thermische Entkopplung der aussenliegenden Beton- 
Vorsatzschale, etc.);
− Hohe Wärmespeicherfähigkeit, dank massiver BauweiseDie Anforderungen an den winterlichen Wärmeschutz werden mit folgenden Massnahmen umgesetzt:
− Kompakte Gebäudekörper, insbesondere der Hochhäuser (A/EBF < 1.0)
− Geschlossener Dämmperimeter
− Optimale Gebäude-Fensterausrichtung (Gewinne aus Solarstrahlung)
− Minimierung der Wärmebrücken (z.B. Überdämmung der Fensteranschläge, durchgehender Dämmperimeter beim Dachranddetail, thermische Entkopplung der aussenliegenden Beton- 
Vorsatzschale, etc.);
− Hohe Wärmespeicherfähigkeit, dank massiver Bauweise;
− gute U-Werte (geringe Wärmeverluste).